Naná lebt in einem Dorf am Ufer des Amazonas. Das Leben der Menschen ist vom feuchtwarmen Klima und vom Rhythmus der Jahreszeiten geprägt. Wenn in der Regenzeit der Fluss über die Ufer tritt, lassen die Menschen das Wasser durch ihre Wohnhäuser fliessen, und die Dorfkinder legen den Schulweg mit dem Boot zurück.
Eines Tages, als Naná mit ihrer Angelrute am Ufer sitzt und darauf wartet, dass ein Fisch anbeisst, taucht ein Kanu auf. Darin sitzt eine Mutter mit ihren Kindern, der älteste Junge steuert das Boot mit einem Paddel geschickt durch die Strömung. Naná fragt sich, wohin diese Menschen unterwegs sein mögen.
Dann taucht der Junge aus dem Kanu kurz darauf in der Dorfschule auf. Er heisst Kayabu und bekommt seinen Platz neben Naná. Die beiden freunden sich an, obwohl sie immer wieder über die Welt des anderen staunen.
Diese Freundschaftsgeschichte öffnet ein Fenster auf die Welt der indigenen Bevölkerung Amazoniens, deren Lebensraum durch industrielle Abholzung und Rohstoffabbau bedroht ist. In Brasilien gab es einst 1000 indigene Volksgruppen, heute sind es noch etwa 200.
Veröfentlicht in der Schweiz in 2024, bei Baobab Books, Basel