Maria Eymard Grupp de Toledo – einfach ein viel zu langer Name! Ich finde es schön, dass die meisten mich nur Eymard nennen.
Geboren bin ich in Belo Horizonte, Brasilien, wo meine ganze Familie lebt. Ich bin die Jüngste von sechs Geschwistern. Mit 25, habe ich meinen Rucksack gepackt und bin allein nach Europa gekommen – das größte Abenteuer meines Lebens. Anderthalb Jahre war ich in vielen Ländern unterwegs bis ich mich für Deutschland entschieden habe, genauer gesagt für Berlin.
Ich bin nicht gerne zur Schule gegangen, bis ich mit 15 entdeckte, dass die Zeit schneller vergeht, wenn ich zeichne. Daraus wurde meine Leidenschaft und mein Beruf. In Belo Horizonte habe ich Freie Kunst an der UFMG studiert, später dann Produktdesign an der UDK Berlin. Ich habe in verschiedenen Grafikdesign Büros gearbeitet, wie z.B. Atelier Doppelpunkt in Berlin und seit 2001 bin ich selbständig zusammen mit meiner Freundin Juliane Tenner im Grafikbüro typ-t.
Nachdem ich Mutter zweier toller Jungs geworden bin, habe ich angefangen, für sie Geschichten zu schreiben. Ausser Aquarellmalkästen, leeren Leinwänden und meiner Schere liebe ich Rennrad fahren und Schwimmen in Wasserfällen.
Meine Welt aus Papier
Ich habe jahrelang mit verschiedenen Techniken gearbeitet: Zeichnung, Acryl, Aquarelle. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich besonders mit Collagen. Dafür benutze ich Papier, das eigentlich in der Mülltonne landen würde: altes Geschenkpapier, Verpackungskartons, Brotpapier, Tetra Pak und sogar Toilettenpapier (damit kann man wunderbar Wolken machen). Ich schneide und zerreisse das Papier in große und kleine Stücke. Um mich herum auf dem Boden entsteht dabei ein Mosaik aus Papier in allen Farben und Formen. Manchmal entdecke ich unter diesen Schnipseln eine fast fertige Figur. Es ist, als ob das Papier lebendig wäre.
Keine leichte Aufgabe
Wie mein Maskottchen, das Gürteltier (“Tatu” auf brasilianisch), bin ich immer auf der Suche nach Neuem. So bin ich auch zu den Kinderbüchern gekommen. Ich wollte unbedingt deutschen Kindern ein paar Geschichten über Brasilien erzählen. Aber wie sollte ich es schaffen, dass sie in einem Buch veröffentlicht werden? Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Entwürfe, die ich eigentlich für meinen Kinder geschrieben und illustriert hatte, unter den Arm zu klemmen, auf Buchmessen zu gehen und sie bei ein paar Verlagen vorzustellen. Irgendwann bin ich bei Baobab Books gelandet. Die Verlagsleiterin hat mich ermutigt, meine erste Geschichte, Bené, auch selbst zu texten. Das hat mich erst Überwindung gekostet und dann viel Spaß gemacht. In meiner Schublade warten noch viele Geschichten.